Wallernhausens Neue Mitte
Dorfladen und ein lebendiger Dorf-Mittelpunkt.

Man hört es in vielen Dörfern Oberhessens: „Wir brauchen einen Dorfladen! Gerade für ältere Menschen fehlt es an Einkaufsmöglichkeiten um die Ecke.  Ein Treffpunkt für Alt und Jung wäre schön!“ In Niddas Stadtteil Wallernhausen hat man sich schon sehr früh Gedanken um dieses Problem gemacht. Heute hat Wallernhausen einen Dorfladen und einen lebendigen Dorf-Mittelpunkt. Das Dorferneuerungsprogramm, in das Wallernhausen im Jahr 2000 aufgenommen wurde, bot eine einmalige Chance für den Niddaer Stadtteil. Endlich konnten die vielen Ideen und Vorschläge, die in zahlreichen Sitzungen und Treffen der Bürger gesammelt wurden, in die Tat umgesetzt werden. Ortsvorsteherin Ute Kohlbecher erinnert sich gerne: „Mitten in Wallernhausen gab es eine leerstehende Hofreite. Diese sollte zum neuen Mittelpunkt des Dorfes werden.“

Die Hessische Investitionsbank gab grünes Licht für das Projekt und gemeinsam mit dem Fachplaner Rainer Tropp vom Büro Hytrek-Thomas-Weyell-Weyell machten sich die Wallernhäuser Bürger an die Umsetzung ihrer Vision eines lebendigen Dorfmittelpunktes. Auch die Stadt Nidda und die Kirchengemeinde waren an diesem Prozess beteiligt.

Aus der alten Hofreite wurde ein neuer Dorfmittelpunkt mit Dorfladen, Kindergarten und Räumen für die Kirchengemeinde. Im Jahr 2009 war der bauliche Teil des Projektes abgeschlossen. Was nun folgte, war der weitaus schwierigere Teil, denn die „Neue Mitte“ musste ja mit Leben gefüllt werden. Heute können die Wallernhäuser Bürger auch hier stolz verkünden: Projekt gelungen.

Der Dorfladen wird angenommen und Ortvorsteherin Ute Kohlbecher stellt fest: „Dieser Dorfladen ist wirklich zum Treffpunkt geworden.“ Gerade ältere Menschen finden hier alles, was sie für das tägliche Leben benötigen. Von der Seife bis zur Dose Mais, vom Putzmittel bis zu frischem Gemüse. Aber man kann im Dorfladen nicht nur einkaufen, sondern auch an gemütlichen Tischen einen Kaffee trinken und einen Plausch mit den Nachbarn halten.

Ein reiches Warenangebot aber auch Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen

Gerade diese Möglichkeit wird gerne von den Wallernhäuser Bürgern genutzt. Im Bistro werden Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen angeboten. Betrieben wird der Dorfladen vom Diakonischen Werk Wetterau. „Zehn Menschen mit einer psychischen Erkrankung oder Behinderung, die auf dem regulären Arbeitsmarkt nicht mehr oder noch nicht zurechtkommen, bieten wir hier die Möglichkeit, einer regelmäßigen Tätigkeit nachzugehen“, berichtet Martina Clotz, die Leiterin des Dorfladens in Wallernhausen.

Dass die Neue Mitte in Wallerhausen wirklich voller Leben ist, liegt nicht nur an dem neuen Dorfladen, der sehr gut frequentiert wird, sondern auch an dem Kindergarten „Die kleinen Strolche“ in dem ehemaligen Hauptgebäude der Hofreite. In der alten Scheune hat die evangelische Kirchengemeinde ihre neuen Räume bezogen. „Die Ideen der Wallernhäuser Bürger sind Realität geworden und die Arbeit all derer, die sich über viele Jahre in den Dorferneuerungsprozess eingebracht haben, hat sich gelohnt“, schwärmt Ute Kohlbecher. Sie ist zuversichtlich, dass sich der neue Dorfmittelpunkt noch weiter entwickeln wird und dass das Leben in Wallernhausen für junge und für ältere Menschen gleichermaßen attraktiv ist.