Auch wenn man sich eine höhere Teilnahme bei den Workshops zu den Visionen für Oberhessen gewünscht hätte, so kann man doch sagen, dass es spannende Ideen und motivierende Beiträge gab. Es lohnt sich, den Weg weiterzugehen und die Bürger in den Prozess noch enger zu integrieren. Einige Projektideen und Ergebnisse sind besonders interessant und auf jeden Fall wert, hier noch näher erläutert zu werden.
Eine oberhessische Marktscheune
In Oberhessen gibt es zahlreiche Direktvermarkter. Viel mehr Menschen würden gerne Produkte aus der Region kaufen. Schwierig ist es jedoch, die verschiedenen Hofläden einzeln anzufahren. Wäre es nicht schön, wenn es eine Markthalle oder eine Marktscheune gäbe, in der alle Produzenten gemeinsam ihre Produkte anbieten. Im Schwarzwald gibt es bereits eine solche Marktscheune, die sehr erfolgreich ist. Wie kann man ein solches Projekt anstoßen? Dass es viele Hürden gibt, die zu überwinden sind, ist jedem klar. Aber dieses Projekt ist sicherlich so lohnenswert, dass sich auch ein langer und mühsamer Weg lohnt.
Oberhessen sollte mehr erscheinen
Ein Wunsch an den Verein Oberhessen. Die Marke Oberhessen sollte noch stärker erscheinen. „Warum erfährt der Gast nicht, dass er sich in Oberhessen befindet“, war eine Frage eines Teilnehmers. Weder auf einem Ortsschild noch an anderer Stelle wird markant auf Oberhessen hingewiesen. Das Projekt „Regionalmarke“ wird den Verein Oberhessen sicherlich noch intensiv in den nächsten Monaten und Jahren beschäftigen.
Verein und Schulen wieder enger verzahnen
Früher war der Sportlehrer auch der Trainer im Turnverein oder im Fußballverein und der Musiklehrer hat Chöre geleitet oder Musikvereins. Da war der Schritt vom Schulchor in den dörflichen Chor schnell gemacht. Viele Lehrer, die heute in den oberhessischen Schulen unterrichten, haben einen langen Anfahrtsweg zu ihrer Arbeitsstelle. Sie sind in der Region, in der sie unterrichten selten auch zuhause.
Oberhessisches Kochbuch
Liebe geht durch den Magen, auch die Liebe zu einer Region. Es gibt leckere oberhessische Gerichte. Die Rezepte sind es auf jeden Fall Wert, in einem Buch verewigt zu werden. Das alles in Kooperation mit Lokalen in Oberhessen und oberhessischen Produkten kombiniert. Fertig ist ein schönes Projekt, um Oberhessen bekannt und erlebbar zu machen.
Als komprimiertes Ergebnis des ersten Workshops sind folgende Punkte festzuhalten:
- Der Begriff Oberhessen sollte häufiger erscheinen und sichtbar sein. (Regionalmarke)
- Die Natur in Oberhessen verdient einen besonders schonenden Umgang. Die Entwicklung sollte hier besonders abgestimmt sein.
- In Oberhessen gibt es zahlreiche Direktvermarkter. Diese sollten man zur Zusammenarbeit motivieren. Eine Vision wäre die Errichtung einer „Markthalle“, wo viele Direktvermarkter ihre Produkte anbieten.
- Das Thema Gesundheitsangebote (“weiße Industrie“) sollte noch in die Projektliste aufgenommen werden
- Besonders die kulinarischen Angebote sollten weiter ausgebaut werden. Beispielsweise könnte der Verein ein oberhessisches Kochbuch veröffentlichen und mehr Gastronomen zum mitmachen motivieren.
- In Oberhessen, besonders in Ortenberg, gibt es im Vergleich zu anderen Regionen viele landwirtschaftliche Biobetriebe
- Es gibt in Oberhessen viele Dinge, die ineinandergreifen. Viele Akteure, die parallel an der gleichen Sache arbeiten. Deswegen ist eine Vernetzung besonders notwendig
- Es ist besonders wichtig, die Schulen in den Prozess einzubinden, um junge Menschen zu erreichen.