Auf einen Schlag wurde der Hügel berühmt
Der Glauberg hat nicht nur in Glauburg viel bewegt, sondern in ganz Oberhessen

„Der Keltenfürst hat viel bewegt. Nicht nur in der Gemeinde Glauburg“, erzählt Oskar Klöppel. Gemeinsam mit seinem Freund Werner Erk sitzt er auf einer Bank am Glauberg und schaut auf den großen modernen Bau, der einmal das Keltenmuseum beherbergen soll. Dass das Land Hessen für viele Millionen Euro ein großes Museum auf ihren Glauberg bauen würde und eine archäologische Forschungsstelle, das hätten sich die beiden nicht träumen lassen. Im Jahr 1975 gründeten sie mit einigen anderen Geschichtsinteressierten den Heimatverein Glauburg und machten es sich zur Aufgabe, den geschichtsträchtigen Hügel zu erforschen. Dass ihr ehrenamtliches Engagement einmal für Aufruhr bis in Ministerien hinein sorgen sollte, daran hätten sie selber nicht geglaubt. Jetzt wird ihr Glauberg zum Zentrum der deutschen Keltenforschung mit ausgelagertem Landesmuseum. Der Glauberg hat nicht nur in Glauburg viel bewegt, sondern in ganz Oberhessen. „Eigentlich ist es nicht der Keltenfürst von Glauburg, sondern der Keltenfürst von Oberhessen.“ Das sagt Oskar Klöppel mit viel Dankbarkeit in der Stimme.

Er ist heute noch sehr bewegt, wenn er daran denkt, wie viele Menschen aus der Region vor Jahren gemeinsam an einem Strang gezogen haben, um die Originalfunde in Glauberg zu behalten. „Es waren nicht nur die Glauburger, die nach Wiesbaden gefahren sind, um zu demonstrieren. Es waren Menschen aus ganz Oberhessen.“ So etwas schweißt zusammen, und so etwas macht eine Region zu einem ganz besonderen Ort.

Der Glauberg war schon Anfang des 20. Jahrhunderts unter den Archäologen eine beliebte Grabungsstätte. „Auf dem Glauberg findet man von allen Epochen etwas. Jungsteinzeit, Bronzezeit, Kelten, Römer, alle haben ihre Spuren hinterlassen“, erzählt Werner Erk. Die bedeutendsten Spuren haben natürlich die Kelten hinterlassen. Die große Sandstein-Statue und die wertvollen Grabbeigaben, die in den 90er Jahren entdeckt wurden, haben den Glauberg über Nacht berühmt gemacht.

Es waren immer wieder die Mitglieder des Heimatvereins, die in den vergangenen Jahrzehnten den Anstoß für Grabungen gegeben haben. Manchmal auch mit List und Tücke. Der Erfolg hat ihnen Recht gegeben. Archäologie ist für Werner Erk schon längst zur Leidenschaft geworden. Eine Leidenschaft, die er auch weiterhin ausüben möchte. Sein Wunsch ist es, auch in Zukunft eine Rolle zu spielen auf dem Glauberg, gemeinsam mit den vielen anderen freiwilligen Helfern. Schon jetzt bietet der Verein Führungen an, organisiert Feldbegehungen und hütet die Hinterlassenschaften der vergangenen Jahrzehnte. Eine große Aufgabe, die sich Werner Erk und Oskar Klöppel vorgenommen haben,  ist es, junge Menschen für Archäologie und Geschichte zu begeistern. Für die beiden ehemaligen Schullehrer dürfte das kein Problem sein. Sie sind sich einig: „Das, was hier Hand in Hand von Landesamt für Denkmalpflege, gemeinnütziger Gesellschaft am Glauberg und ehrenamtlichem Engagement entstanden ist, ist ein herausragendes Ergebnis.“

Für die Region sei es nun wichtig, dass die gemeinnützige Archäologische Gesellschaft wie vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geplant in den Betrieb und in die Entwicklung der Keltenwelt am Glauberg eingebunden wird. Von dieser bewährten Zusammenarbeit werden das Landesmuseum und die Region profitieren können.