Es ist nicht gerade einfach, über den oberhessischen Dialekt zu schreiben. Auch mit der genauesten Lautschrift, lässt sich nur sehr begrenzt wiedergeben, wie es klingt, wenn jemand mit einem verzweifelten Ausruf „Kerlle, woas huh merr väill Erwett haut“ (Mensch, was haben wir heute viel zu tun) den Tag begrüßt. Man kann aber wunderbar über Menschen schreiben, die mit viel Leidenschaft und Engagement ihren oberhessischen Dialekt pflegen und am Leben erhalten. In Ulfa gibt es jede Menge dieser Menschen.
Es ist auch nicht gerade verwunderlich, dass gerade Karin Bach aus Ulfa den Wetterauer Mundartwettbewerb 2012 gewonnen hat. Bei dem großen Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, an dem Ulfa teilgenommen hat, stand das „Ilfer Platt“ ebenfalls im Mittelpunkt. Ein ganzes Dorf spricht platt. Na ja, vielleicht nicht das ganze Dorf, aber viele Menschen, die in Ulfa leben. Sogar in der Schule steht „oberhessisch“ auf dem Stundenplan. Natürlich nicht als Hauptfach. In verschiedenen Nachmittags-AGs üben sich die Grundschüler seit 2011 in der oberhessischen Sprache.