Im 15. Jahrhundert wurde nicht lange gefackelt. Wer sich daneben benahm, volltrunken auf der Straße Krawall machte oder sich beim Eintritt in die Stadt bei den Wachtposten nicht ausweisen konnte, wurde ins Loch gesteckt, in das so genannte Betzenloch. Gerade mal so hoch, dass man in gebeugter Haltung stehen konnte.
Genau richtig, um ein wenig über Demut und Anstand nachzudenken. Wenn der Rauf- und Saufbold Glück hatte, dann hatte er das Betzenloch für sich alleine. Wenn er Pech hatte, kam es schon mal vor, dass er sich mit zwei bis drei anderen Raufbolden die enge Zelle teilen musste. Die Zeiten, in denen die Betzenlöcher in Büdingen zu disziplinarischen Maßnahmen verwendet wurden, sind lange vorbei.
Wenn es aber um den Genuss von hochprozentigen Getränken geht, dann spielt das Betzenloch in der Obergasse in Büdingen immer noch eine nicht unwichtige Rolle.