Verkehrskonzept
Dieses Verkehrskonzept hat folgende Ziele:
  • Entwicklung des ländlichen Raums Oberhessen
  • Lebens- und Wohnraumentwicklung für die Metropolregion
  •  Entlastung für das Ballungsgebiet Frankfurt
  • Steigerung der Leistungsfähigkeit des Straßen- und Schienennetzes
  • Engpassbeseitigungen
  • Wettbewerbsvorteile schaffen und verbessern
  • Erschließung des Erholungsraumes

Die Region Oberhessen bietet bezahlbaren und ökologisch unbelasteten Wohnraum in unmittelbarer Nähe zu Frankfurt und eine Entlastung der Wohnraumsituation in Frankfurt. In der Metropolregion Frankfurt ist in den vergangenen Jahren der Wohnraum immer knapper geworden. Mieten steigen, Wohneigentum ist für junge Familien kaum bezahlbar. Dienstleistungsarbeitsplätze können bei günstigen Raummieten in der Region Oberhessen geschaffen und weiterentwickelt werden. Im Gegensatz zu vielen Bereichen um Frankfurt, die unter anderem durch verstärkten Fluglärm immer mehr an Attraktivität verlieren, ist die Region Oberhessen das einzige Gebiet, welches eine Entlastungsfunktion für das Ballungsgebiet darstellen kann. Voraussetzung ist eine optimale verkehrstechnische Erschließung dieses Wohn-, Lebens- und Erholungsraumes im nordöstlichen Teil des Wetteraukreises und des südlichen Vogelsbergkreises.

Unter diesen Zielvorgaben sind folgende Verkehrsprojekte notwendig:

ÖPNV: Die Städte und Gemeinden im Verein Oberhessen fordern Land und Bund auf, den öffentlichen Personennahverkehr auszubauen. Elektrifizierung der Strecken Friedberg-Nidda-Stockheim-Bad Vilbel zur Eingliederung in das S-Bahnnetz des RMV. Schaffung von Begegnungsstellen in den noch nicht entsprechend ausgebauten Bahnhöfen, um den Ringverkehr in beiden Richtungen zu ermöglichen und die Taktrate entsprechend zu erhöhen. Eine Alternative dazu wäre der zweispurige Ausbau
1.2    Ausbau der Lahn-Kinzig-Bahn (Gießen-Nidda-Büdingen-Gelnhausen)
1.3    Beseitigung oder zumindest starke Reduzierung der schrankenlosen Bahnübergänge auf  oben genannten Strecken zur Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit und der Taktraten.

Straßenbau: Ziel ist es, eine umfassende und leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur zur Anbindung an die Räume Frankfurt und Gießen zu schaffen. Gleichzeitig dient dies dazu, die Zentren in Oberhessen besser miteinander zu verbinden. Die einzelnen Projekte sollen den Verkehrsfluss optimieren und gleichzeitig Anwohner von Verkehrsbelastungen befreien. Die Leistungsfähigkeit des Straßennetzes wird durch die einzelnen vorgeschlagenen Maßnahmen gesteigert und eine nachhaltige Mobilität sichergestellt. Bei neuen Straßenabschnitten ist die Parallelführung von neuen Radwegen vorrangig zu prüfen und bestehende Radwege zu vernetzen.

Im Einzelnen sind folgende Verkehrsschwerpunkte zu berücksichtigen:

Bau einer neuen Autobahnanschlußstelle an die A45 auf halber Strecke zwischen den bestehenden Anschlussstellen Wölfersheim und Florstadt Richtung Nidda/Geiß-Nidda mit Anbindung an die K196 und deren Ausbau. Weiterführung auf die B457 unter Umgehung von Nidda über die bereits abgestimmte Trassenführung zur Anbindung der Kommunen Schotten, Nidda, Gedern, Kefenrod, Hirzenhain, Ortenberg und Ranstadt.

Beseitigung von Engpässen durch weitere Ortsumgehungen

Lückenschluss und Fertigstellung der Ost-West-Achse durch OU von Hirzenhain/Glashütten und Gedern/Steinberg im Bereich der L3185, zur Verbesserung des Verkehrsflusses an vg. neue Autobahnanschlußstelle und an die bereits ab Nidda vorhandenen Umgehungsstraßen Richtung Gießen und die neu geplanten Kreisverkehre.

  • OU Selters im Bereich der B275
  • OU von Stockheim, Glauberg, Enzheim und Lindheim im Bereich der L3190 und L3191
  • OU Büdingen/Büches im Bereich der B457, weiterführend als B521
  • OU Büdingen/Orleshausen im Bereich K228 / L3195/ / K229
  • Ausbau L3195 als Autobahnzubringer zur A45 von Büdingen/Eckartshausen bis zur Anschlußstelle Hammersbach an die A45
  • OU Limeshain/Hainchen im Bereich der L3191
  • OU von Altenstadt im Bereich der B521
  • 2.11    Kreisverkehr bei Ranstadt auf der B275/B457 zur Verbesserung des Verkehrsflusses wie zu vg. Punkt erläutert.
  • Autobahnanschluß an die A45 bei Altenstadt/Waldsiedlung zum Anschluß der Industrie- und Gewerbegebiete von Altenstadt/Waldsiedlung und Limeshain. Prüfung auf technische Machbarkeit und Aufnahme in den Bedarfsplan.
  • Die Maßnahmen dienen der Verbesserung des Verkehrsflusses für Pendler auf der Nord-Süd-Achse aus dem nordöstlichen Wetteraukreis und dem südlichen Vogelsbergkreis in den Nordbereich und das Zentrum von Frankfurt sowie an die Anschlussstellen Altenstadt und Hammersbach der A45. An Wochenenden wird die Erreichbarkeit der Region Oberhessen als Naherholungsgebiet begünstigt.
  • OU Ranstadt/Ober-Mockstadt und Florstadt/Nieder-Mockstadt im Bereich der B275. Verbesserung des Verkehrsflusses wie zuvor beschrieben, hier jedoch auf der Nord-Süd-Achse in den Bereich Friedberg sowie an die Anschlussstelle Florstadt der A45
  • Kreisverkehr in Nidda-Harb an der Kreuzung B455/B457
  • Verlegung Ortsdurchfahrt Nidda/Borsdorf zur Verbesserung des Verkehrsflusses zur Anschlussstelle Wölfersheim der A45

Das vorliegende Verkehrskonzept ist die Stellungnahme der Städte- und Gemeinden im Verein Oberhessen zum Bundesverkehrswegeplan 2015, als auch Anregung für alle sonstigen mit der Verkehrsentwicklung befassten öffentlichen Stellen. Insbesondere soll gegenüber Hessenmobil verdeutlicht werden, dass die Maßnahmen von überregionaler und regionaler Bedeutung sind, dies so von der Region Oberhessen erkannt, gemeinsam unterstützt und zukünftig verfolgt werden wird.Als vordringlichste Projekte sollen alle bereits bisher im vordringlichen Bedarf aufgeführten Projekte, wie OU Büches und OU Altenstadt, so im Bundesverkehrswegeplan verbleiben. Die OU Selters, OU Nieder- und Ober-Mockstadt sollen in den vordringlichen Bedarf hochgestuft werden. Die sonstigen genannten Projekte sollen neu in den Bedarfsplan von Hessenmobil aufgenommen werden. Für stark frequentierte Industrie- und Gewerbegebiete, wie beispielsweise Altenstadt/Waldsiedlung, sind Straßenführungen zu schaffen die den Schwerverkehr, weg von Wohnbebauungen, auf kürzest möglichen Strecken zu Hauptverkehrsadern führen. Die Projektwirkung der Straßen- und Schienenprojekte ist ein volkswirtschaftlicher Gewinn, da vorhandenes Infrastrukturvermögen innerhalb der Städte und Gemeinden der Region Oberhessen durch Zuzug oder Verbleib von Menschen besser ausgenutzt wird und im Gegenzug im Raum Frankfurt im gleichen Maße nicht neu geschaffen werden muss.

Der demographische Wandel ist dadurch in der Region Oberhessen umkehrbar.

Der hohe natürliche Freizeitwert der Region Oberhessen bietet den Menschen der Metropolregion Rhein-Main für Wochenenden und für Urlaube eine optimale Erholungsfunktion. Die bessere Erreichbarkeit unterstützt die Akzeptanz der Region Oberhessen mit all ihren Entwicklungsmöglichkeiten. An Hessenmobil ergeht die Bitte, die Inhalte des Konzeptes den jeweiligen Bereichen und übergeordneten Konzepten zuzuordnen. Bei Ergänzungs- und Erläuterungsbedarf steht der Vorstand des Verein Oberhessen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Erstellt 09. April 2013

Der Vorstand des Verein Oberhessen

  • Verteiler des Beschlusses:
  • Hessenmobil
  • Wetteraukreis, Amt für Kreisentwicklung
  • IHK-Regionalausschuss
  • Landtagsabgeordnete
  • Bundestagsabgeordnete
  • Regionalmanagement Oberhessen
  • Verein Oberhessen
  • Förderkreis Oberhessen