Weglänge: 11,5 Kilometer, 360 Höhenmeter
Reine Gehzeit: 2 ½ Stunden
Anfahrt: über die B 275 in Gedern Richtung Gederner See
Startpunkt: Parkplatz Gederner See
ÖPNV-Verbindungen: Buslinien 23 und 24 der VGO von Büdingen und 22 von Ortenberg
Bei der Orientierung unserer heutigen Wanderung haben wir es einfach: Im Wesentlichen folgen wir dem „grünen Dreieck“ und dem „schwarzen S“, markiert vom Vogelsberger Höhenclub und dem Bischofsstab der Bonifatiusroute.
Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Gederner See, einst das absolute touristische Zentrum in der Wetterau. Bevor Lastminute Reisen und Pauschalangebote die Menschen in Urlaubsregionen nach Spanien, an die Türkische Riviera oder an das Rote Meer lockten, verhieß ein Badeurlaub am Gederner See die Erfüllung aller Urlaubswünsche. Selbst Elvis Presley hat während seiner Militärzeit hier mehrfach Station gemacht. Eine Metallplatte auf dem Campingplatz erinnert an den Meister des Hüftschwungs, der Ende der 1950er Jahre in Friedberg seinen Militärdienst ableistete. Vom Parkplatz aus passieren wir die Anmeldung des Campingplatzes und haben gleich einen schönen Blick auf den einzigen Badesee in der Wetterau. Zwei Hektar groß ist er und zieht noch heute bei gutem Wetter viele Sonnenanbeter und Wasserfreunde an. Vorbei an dem Denkmal zu Ehren von Elvis Presley (1) gehen wir hinter dem Restaurant links durch das Tor leicht bergan. Kurz bevor wir zum Ende des Campingplatzes kommen, gehen wir links, vorbei an weiteren Wohnwagen auf dem weitläufigen Gelände. Hier haben sich viele Dauercamper eingerichtet, die Grundstücke sind liebevoll hergerichtet. Am Ende des Campingplatzes stoßen wir auf einen schmalen Waldpfad, den wir ein Stück entlanggehen. An der ersten Kreuzung halten wir uns links, auf einem breiten Wirtschaftsweg. Das „grüne Dreieck“ weist uns den Weg durch einen alten Buchenwald mit prächtigen Bäumen.
Wir verlassen das Niddertal wieder leicht bergan gehend, überqueren die mit dem Bischofsstab gekennzeichnete Bonifatiusroute und treten wieder aus dem Wald heraus, um uns links haltend an dessen Rand weiterzugehen. Teilweise sind die Wege nur wenig begangen, dafür von Brennnesseln bewachsen. Unser Weg wird weiterhin vom „grünen Dreieck“, das übrigens den Weg von der Wetterau in den Spessart weist, begleitet. Vom Waldrand aus wenden wir uns nach rechts und sehen einen kleinen Weiler, Streithain (3). Eine Hand voll Häuser liegt hier am Hillersbach, dem zweiten schönen Tal, das wir heute sehen. Wir laufen aber nicht hinunter in das Tal, sondern gehen an der ersten Kreuzung nach links und bleiben oberhalb des Bachtals (4). Jetzt laufen wir in Richtung Glashütten, das zur Gemeinde Hirzenhain gehört. Wie der Name schon sagt, wurde hier einst Glas hergestellt. Die ausgedehnten Wälder lieferten die Energie zum Betrieb der Glashütte.
Im 18. Jahrhundert schliesslich war der Wald weitgehend verschwunden, sehr schnell musste man lernen, wie wichtig ein gesunder Wald für den Wasserhaushalt ist. Es kam in der Folge zu einigen schlimmen Überschwemmungen. Die Produktionsstätte ist längst aufgegeben. Wir wandern vom Hillersbachtal, entlang des „grünen Dreiecks“, bergauf und folgen dann dem Weg in Richtung Glashütten. Unser Wanderweg führt oberhalb des Dorfes entlang (5), von wo aus wir einen schönen Blick auf den Gederner Stadtteil Steinberg haben. Wir laufen jetzt schon ein ganzes Stück auf der Bonifatiusroute, mit der wir die Landesstraße überqueren, die Steinberg mit Glashütten verbindet. Am Waldrand führt die Bonifatiusroute weiter geradeaus, wir aber wenden uns nach links und folgen dem Metallschild, das die Richtung „Zur Weidenkirche“ ausweist (6). Hier haben wir noch einmal einen herrlichen Blick auf Steinberg und die Nidderaue.
Auf unserem Weg überqueren wir die historische „Eselsbrücke“ über die Nidder (7)ein beliebtes Fotomotiv. Wir laufen in den Ort hinein und gehen jetzt ein Stück entlang der Landesstraße. Im Ort macht dieser einen scharfen Rechtsknick und bald darauf einen Linksknick. Hier laufen wir weiter geradeaus und sehen schon die Schilder, die uns zur Weidenkirche führen. Eine Kirche für Open-Air-Gottesdienste unter einem Weidengeflecht(8). Die Kirche kann auch für besondere Anlässe, wie etwa Hochzeiten, genutzt werden. Wir gehen jetzt die Straße zurück und an dem Wegweiser „Zur Gaststätte Adler“ nach rechts. Unmittelbar hinter dem Friedhof gehen wir halblinks (9), vorbei an Weiden und sind bald wieder im Wald. Unser Wanderzeichen ist jetzt das „VV“, in rot und in grün, das den Vulkanring Vogelsberg ausweist.
Unmittelbar hinter dem Spießweiher biegt das „VV“ nach rechts ab, wir aber halten uns halblinks, oberhalb des Spießbachs, und gehen immer geradeaus(10). Nach einigen hundert Metern sehen wir linker Hand das Feriendorf mit den charakteristischen Bungalows(11). Jetzt sind es nur noch wenige Meter bis zum Gederner See und zu unserem Parkplatz. Tipp: Wer in Gedern ist, der sollte auch unbedingt das Schloss anschauen.