Weglänge: Gut sieben Kilometer
Reine Gehzeit: 1 ¾ Stunden, 100 Höhenmeter
Anfahrt: Von der B455 zwischen Wölfersheim und Nidda, Abfahrt Unter-Widdersheim auf die Landesstraße 3188.
Parkplatz: Kurz vor Ende des Anstiegs befindet sich linker Hand ein Parkplatz.
Startpunkt: Direkt am Parkplatz startet unsere Wanderung.
ÖPNV-Verbindungen: Wer mit dem ÖPNV kommt, beginnt die Wanderung am Bahnhof in Ober-Widdersheim. Bahnstrecke Gelnhausen-Büdingen-Nidda- Hungen-Gießen.
Die Wetterau ist nicht nur eine der fruchtbarsten Regionen Deutschlands, sondern sie beherbergt auch mit den Naturschutzgebieten „Mittlere Horloffaue“ und „Bingenheimer Ried“ zwei der absoluten Schwerpunktgebiete im europäischen Vogelschutzgebiet Wetterau. In Hessen ist es das bedeutendste seiner Art für an Wasser und Feuchtland angepasste Vogelarten. Wir starten rechts von der Hinweistafel, die uns eine Übersicht über das rund 165 Hektar große Naturschutzgebiet vermittelt. Rechts neben der Hinweistafel führen Stufen zu einem schmalen Pfad, dem wir auf die Anhöhe folgen, am Wildschutzzaun links, weiter bergan. Hier stand in der Römerzeit ein Kleinkastell, das dem Berg den Namen gegeben hat. Davon, genausxo wenig wie vom Limes, sind heute keine Spuren mehr sichtbar.
Während sich der Weg weitet, heißt es nach 300 Metern aufgepasst: Hier führt mitten im Gebüsch ein schmaler Pfad zu einem Aussichtspunkt, den wir unbedingt mitnehmen sollten. Der geschotterte Boden zeigt uns den Weg (1). Hier oben auf dem Aussichtsturm (der Burg) haben wir einen phantastischen Blick über das gesamte Naturschutzgebiet. Hinter dem Unteren Knappensee, hier wurde einst Braunkohle im Tagebau abgebaut, befindet sich das Dörfchen Utphe, das bereits zum Landkreis Gießen gehört. Im Hintergrund schauen wir bis in den Taunus. Ein gutes Fernglas erschließt dem Betrachter über den Landschaftsaspekt hinaus eine Vielzahl von weiteren interessanten Natureindrücken.
Wetterauer Störche besiedeln das Ruhrgebiet: Zahlreiche Vogelarten haben hier einen Rastplatz, manche Arten haben sich hier einen dauerhaften Wohnsitz eingerichtet, wie etwa eine Vielzahl von Grau- und Nilgänsen. Die Mittlere Horloffaue eignet sich nicht gut für die moderne Landwirtschaft, zumindest nicht für den Maschineneinsatz. Das Vieh, das hier weidet, sorgt dafür, dass das Gelände offen bleibt. Dies ist zwingende Voraussetzung für die Erhaltung des hohen ökologischen Wertes des Geländes.
Wenn wir unsere Beobachtung abgeschlossen haben, wandern wir weiter abwärts in Richtung Aue. Am Asphaltweg gehen wir nach rechts (2) und laufen jetzt direkt an der Grenze des links liegenden Naturschutzgebietes. Wir kommen an einem Storchennest vorbei. Das Energieunternehmen OVAG ist sehr dem Naturschutz verbunden und hat eine ganze Reihe von Nisthilfen in der Wetterau errichtet. Knapp 40 Brutpaare wurden in diesem Jahr gezählt. Nicht alle haben Junge, aber 70 bis 80 Jungstörche haben in der Wetterau das Licht der Welt erblickt. Sie wandern mit ihren Eltern zusammen in den Süden, meist nach Spanien, manche auch nach Afrika. Einige von ihnen kommen zurück und suchen sich ihr eigenes Revier, manche fliegen auch ein ganzes Stück weiter. So wurde unlängst von einem „Wetterauer“ Storch berichtet, der sich bei Hamm im Ruhrgebiet niedergelassen hat. Rechts kommt der Niddaer Ortsteil Unter-Widdersheim in unseren Blick. Wir stoßen auf einen Betonweg, wo wir nach rechts in den Ort gehen. Achtung: Das ist ein beliebter Schleichweg für Autofahrer. Vorbei an einem großen Stall gehen wir im Ort links (3), am Dorfgemeinschaftshaus und der großen Dorflinde gehen wir rechts und folgen dann dem Radwegeschild.
Der kleine Ort entlässt uns bald wieder. Wir bleiben auf dem Radweg und sehen bald linker Hand eine Anhöhe und einen groben Maschenzaun. Wenn der Radweg einen scharfen Rechtsknick macht, sind wir ganz nah an dem Zaun, dem wir uns nähern, um einen Blick in einen mächtigen Steinbruch zu werfen (4). Hier wird Vogelsbergbasalt abgebaut. Interessant sind die mächtigen Basaltsäulen, die eine Höhe von bis zu sieben Metern erreichen können. Wer etwas Zeit hat, kann einen weiteren Steinbruch in Ober-Widdersheim besichtigen. Hier sind vor dem Haupttor Steine ausgestellt. Die aus verschiedenen Steinbrüchen der Region stammen. Bevor wir nach Ober-Widdersheim kommen, gehen wir an der Wegekreuzung nach rechts (5), überqueren die Kreisstraße und passieren den Friedhof. Danach geht es nach links, über den Festplatz hinweg, und am Kindergarten rechts am Waldrand entlang. Wer mit dem ÖPNV anreist, nimmt den Bahnhalt Ober-Widdersheim, an der Bahnstrecke Gelnhausen – Nidda – Gießen, und läuft dann über den Schwalheimer Weg, passiert den Kindergarten und geht dann ebenfalls rechts am Waldrand entlang. Links der Wald, rechts ein schöner Magerrasen mit Karthäuser Nelke, Hasenklee und echtem Labkraut (6). Man sieht schon am Standort, er ist trocken und sonnig, nährstoffarm – und schön anzusehen. Der Magerrasen begleitet uns nun ein Stück.
An einer markanten Kieferngruppe dreht der Weg nach links, wir aber gehen geradeaus (7), rechts im Blick den Taunus. Auf der linken Seite sehen wir jetzt eine ausgedehnte Fläche des LIFE plus Projekts. Die Europäische Union fördert über dieses Projekt den Erhalt der Wetterauer Hutungen und Magerrasengesellschaften. Mit etwas Glück können wir hier eine Schafherde bei der „Arbeit“ betrachten. Schön anzusehen sind auch die vom örtlichen Obst- und Gartenbauverein gepflegten Streuobstwiesen. An der T-Kreuzung gehen wir rechts bergab (8). Wir stoßen auf einen Betonweg und gehen abermals rechts, jetzt wieder den Steinbruch im Blick. Am nächsten Weg gehen wir links (9) und laufen geradeaus, auch an der Stelle, wo der Betonweg eine 90-Grad-Kurve nach links macht und wir dann auf dem Grasweg weiterwandern. Hinter dem Waldstück auf der linken Seite geht der Weg bald wieder in Asphalt über (10). Wir stoßen schließlich auf die Landesstraße, an der unser Parkplatz liegt. Nach rechts gehend, müssen wir noch etwa 200 Meter entlang dieser mäßig befahrenen Straße gehen, dann sind wir wieder zurück an unserem Ausgangspunkt.
Naturschutzgebiet Horloffaue
Die Horloffaue verdankt ihren offenen Landschaftscharakter und ihre Artenfülle einer jahrhundertelangen traditionell-extensiven Grünlandnutzung – sie ist eine uralte Kulturlandschaft. Heute weist das Naturschutzgebiet eine Vielzahl von Biotoptypen und Habitaten auf. Es ist zum einen durch offene Auenbereiche mit Grünland unterschiedlicher Ausprägung, ??? und Wasserstände geprägt. Zum anderen zeichnet es sich durch das große Stillgewässer, den Unteren Knappensee, aus. Dieses besitzt Tief- und Flachwasserzonen, Inseln, Schilf- und Rohrkolbenbestände und ist umgeben von einer breiten dichten Schutzhecke, die vielen Singvögeln einen Brut- und Nahrungsraum bietet. Das Naturschutzgebiet gehört zu den bedeutendsten Brut-, Rast- und Überwinterungsarealen für Vögel, die an Wasser oder Feuchtland angepasst sind. Bis zu 250 Vogelarten wurden hier festgestellt, viele, die längst schon auf der roten Liste der bedrohten Tierarten zu finden sind. Aber auch Amphibien und seltene Fischarten sind hier beheimatet. Ein wertvolles Naturschutzgebiet, das wir auch bei unserer Wanderung achten, indem wir es nicht betreten. Ich bin ein Textblock. Klicken Sie auf den Bearbeiten Button um diesen Text zu ändern. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.