- Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Nidda in concert
18. August 2018 um 18:00 - 21:00
„canne e corde“ – Katrin Anja Krauße und Simon Ullmann
Violoncello und Orgel
Am 19. August setzt das außergewöhnliche Duo „canne e corde“ (Katrin Anja Krauße und Simon Ullmann) die Reihe „Nidda in concert“ fort. Beginn ist 18 Uhr in der E v. Stadtkirche Nidda.
Für die Kombination Violoncello und Orgel haben nur wenige, wenn auch sehr bedeutende Komponisten etwas geschrieben. Dafür gibt es jedoch etliche sehr gute Bearbeitungen für diese interessante und ausdrucksfähige Besetzung. Das Duo „canne e corde“ mit Katrin Anja Krauße (Orgel) und Simon Ullmann (Violoncello) macht sich mit Begeisterung an die Interpretation dieser Werke und zeichnet sich durch kammermusikalisches Feingefühl, Gestaltungswillen und Spielfreude aus. Auf dem Programm, das vom Barock bis Romantik und auch Moderne reicht, stehen Duo-Werke von Johann Sebastian Bach, Camillo Schumann, Max Bruch, J.G. Rheinberger und G. Rahpael.
Johann Sebastian Bach schrieb in den Jahren 1717-1723, als Bach in der Funktion eines Kammermusikdirektors am Köthener Hof wirkte, seine drei Gambensonaten. Am Hof spielte Bachs Dienstherr, Fürst Leopold von Anhalt, spielte selbst die Gambe, was vielleicht die Entstehung der drei Gambensonaten erklärt. Simon Ullmann wird die 2. Gambensonate in D-Dur spielen BWV 1028, bestehen aus 4 Sätzen. Das Adagio der Sonate in D ist ein ausdrucksvoller Zwiegesang zwischen Viola und der Oberstimme des Klaviers, wobei das Hauptkompositionsmittel die Imitation ist. In seiner Kürze wirkt es wie eine Einleitung zum folgenden fröhlich-tänzerischen Allegro. Der Fröhlichkeit des ‚Allegro’ steht im Andante ein weitgespannter wehmütiger Gesang entgegen, ein Duett, bei dem sich die beiden Oberstimmen „über einem ruhig schreitenden Bassfundament“ (Reclam) wechselweise ihre Klage zu singen. Im Schluss-Allegro stellen die gleichzeitig einsetzenden Oberstimmen zunächst zwei unterschiedliche Themen vor, finden sich dann aber schnell in schöner Parallelität, an der sich auch der Bass beteiligt – ein Satz so lebendig wie ein munter dahinfließendes Bächlein.
Anschließend wechseln die Musiker die Epoche und tauchen mit Camillo Schumans Recitativ und Adagio op. 9 in die Spätromantik ein. Im Anschluss folgt ein Werk der Moderne G. Raphaels (1903-1960) Sonate für Violoncello und Orgel. Mit Max Bruchs (vor 180 Jahren in Köln geboren) Kol Nidrei op. 47 kehren wir wieder in die Spätromantik zurück. Das Werk basiert auf dem jüdischen Gebet Kol Nidre, das am Vorabend des höchsten jüdischen Feiertags, des Jom Kippur, gebetet wird. Das Werk entstand im Jahr 1880 auf Anregung des Cellisten Robert Hausmann, nachdem Bruch sich zunächst geweigert hatte, nach den Erfolgen seiner Violin-Kompositionen auch für das Cello zu komponieren. Kol Nidrei ist in zwei Abschnitte gegliedert. Dem ersten, durch Pausen betonten Teil liegt der traditionelle Bußgesang des jüdischen Jom-Kippur-Festes zugrunde. Im zweiten Abschnitt des Kol Nidrei