Am vergangenen Freitag, den 4. April fand in der Büdinger Willi-Zinnkann-Halle bereits die fünfte öffentliche Informationsveranstaltung zur Landesgartenschau Oberhessen 2027 statt. Das interessierte Publikum konnte sich über Fortschritte, den aktuellen Planungsstand sowie über Projekte für die Stadt Büdingen informieren.
Bernd-Uwe Domes und Silvia Kirmis, Wirtschaftsförderung Wetterau, eröffneten den Abend mit einem Impulsvortrag. „Die Landesgartenschau 2027 in der Region Oberhessen geht völlig neue Wege: Erstmalig in Hessen wird die Großveranstaltung nicht in einer Stadt, sondern von 11 Kommunen durchgeführt. Sie ist eine nachhaltige Investition in die Zukunft unserer Region“, verdeutlichte Bernd-Uwe Domes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Wetterau. Hauptveranstaltungsorte mit Parkflächen sind Büdingen, Nidda/Bad Salzhausen und Gedern. Hier entstehen Räume, die durch Funktion und Nutzen einen signifikanten Beitrag zur Stadtentwicklung leisten. Die Region präsentiert sich neben diesen drei Kernflächen mit ihren prägenden Natur- und Flusslandschaften als Heimat kulturhistorisch wertvoller Kleinstädte und Dörfer mit hoher Wohn- und Lebensqualität. So kann es gelingen, diese besondere Kulturlandschaft als spannende Entdecker-Region zu präsentieren.
„Entscheidend wird sein, gemeinsam in diese Zukunft zu gehen, – mit einem dezentralen Konzept, das auf langfristige Entwicklungen, nachhaltige Strategien und gestalterische Qualitäten setzt, ein Konzept, an dem unsere Städte und Dörfer teilhaben und unsere Bürgerinnen und Bürger mitwirken“, so Bernd-Uwe Domes. Für eine Gesamtbewertung ist es wichtig, die vielfältigen mittel- und unmittelbaren Folgen einer Landesgartenschau transparent zu machen und zu berücksichtigen (Stichwort Umwegrentabilität). Direkte Besucherresonanz und Refinanzierung sind nicht die alleinigen Erfolgsparameter. Landesgartenschauen dienen städtischen Strategien und Entwicklungszielen, um langfristige Stadt- und Regionalentwicklungsmaßnahmen umzusetzen. Ein ausschließlich auf die kommunalen Investitionen gerichteter Blick ist zu kurz gegriffen. Die Investitionen ermöglichen, ausgewählte Flächen, Räume und Landschaften aufzuwerten und in die Zukunft zu denken. Für die gastgebenden Kommunen werden nicht nur neue, innovative, ökologisch wertige Erholungs- und Freizeitflächen für alle Generationen stehen, sondern auch mehr Tagesgäste und Übernachtungszahlen, unterm Strich regionalwirtschaftliche Effekte in zweistelliger Millionenhöhe. Auf der Habenseite wird insbesondere auch ein Image-Gewinn stehen, ein größerer Bekanntheitsgrad im Rhein-Main-Gebiet und weit darüber hinaus.
Durch das neuartige Konzept einer regionalen Landesgartenschau besteht die Chance, dass der Raum im Norden der Metropole Frankfurt zukünftig eine deutlich gesteigerte Anziehungskraft als Wohnstandort besitzen wird. Insbesondere für junge Familien, die in Wohneigentum investieren wollen. Und genau darin besteht einer der unschätzbaren Werte für die Zukunft – insbesondere vor dem Hintergrund sowohl wirtschaftlicher als auch demografischer Herausforderungen, einem Generationenwechsel, der insbesondere unsere Dörfer betrifft und der damit einhergehenden nötigen Aktivierung von wertigen Innerortsstrukturen im ländlichen Raum. Von einer nachhaltigen Landesgartenschau kann die Region Oberhessen, die Städte und Dörfer, die Innenentwicklung und Baukultur über Jahrzehnte profitieren und am Ende auch die kommunalen Haushalte. Besonders auch im Sinne der jungen und zukünftigen Generationen. Florian Herrmann von der Landesgartenschau Oberhessen gGmbH stellte in einer Übersicht die Planungen über die gesamte Region Oberhessen vor. Besonderer Fokus lag auf den drei entstehenden Parkflächen, unter anderem dem zukünftigen Büdinger Stadtpark.
Für Büdingen und seine Stadtteile sind diverse Projekte in Planung. Hier wurden die Stadtteile von Anfang an im Rahmen von Workshops eingebunden, und schöne Projekte gingen daraus hervor. Exemplarisch vorgestellt wurde am vergangenen Freitag die Wanderroute Oberhessensteig von Peter Dubowy. Marko Appel präsentierte das Projekt Burg Hofraite,
Arnika Haury, Leitung Stabstelle Landesgartenschau der Stadt Büdingen, rundete die Präsentationen mit einer Übersicht weiterer Aktivitäten ab. Ihr Fokus lag auf den Themen Erweiterung Traumwald, Arbeitsgruppe Streuobst sowie auf Wander- und Radwegen. Insbesondere jedoch wies sie auf den Wunsch hin, interessierte Bürger aus Büdingen und den Ortsteilen inhaltlich in die Bespielung der Flächen einzubinden. Für die Themenfelder Kultur, Soziales, desweiteren Umwelt, Gesundheit und Sport sowie Gewerbe und Einzelhandel wird es im Mai Treffen in Form von „runden Tischen“ geben.
Die öffentlichen Informationsveranstaltungen der Stadt Büdingen finden halbjährlich statt. Die Stadt Büdingen möchte mit diesen Veranstaltungen die Entwicklungen zu diesem interkommunalen Großprojekt für alle Bürger transparent machen und in den Dialog treten. Termine werden über die Webseite der Stadt Büdingen sowie über die lokale Presse kommuniziert. Seit Mai 2024 werden die Veranstaltungen live übertragen und sind anschließend unter unten stehendem Link auch im Nachhinein abrufbar:
https://www.youtube.com/@budingen-hierlebtgeschicht3079/streams
Bild: v.l.n.r.: Marko Appel, Peter Dubowy, Katja Euler, Silvia Kirmis, Bern-Uwe Domes, Arnika Haury.