Am Samstag, den 14. September, fand der Abschlussvortrag der diesjährigen Friedberger Sommeruni in der Stadtkirche statt. Die „Friedberger Sommeruni“ ist der Versuch des Fördervereins Stadtkirche Friedberg, in Kooperation mit der Evangelischen Kirchengemeinde und ‘Kultur auf der Spur‘, als relevant angesehene Themen wissenschaftlich fundiert einer breiten Öffentlichkeit als Informations- und Diskussionsangebot vorzustellen. Angelehnt an Überlegungen von Immanuel Kant lautete die Leitfrage der Vorträge in diesem Sommer: „Was dürfen wir hoffen?“ Für eine praxisnahe Antwort gab die Wirtschaftsförderung Wetterau GmbH (wfg) zum Abschluss der Reihe unter dem Titel „Zukunft erkennen, verstehen und gestalten“ Einblick in ihre Arbeit und die zukünftigen Entwicklungsperspektiven des Wetteraukreises.
Anhand der fundierten Analyse von Entwicklungszahlen wurde deutlich: Mit dem höchsten Bevölkerungszuwachs aller hessischen Landkreise und Städte ist der Wetteraukreis ein bedeutender Wachstumsraum in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main. Im Vortrag präsentierte das Team rund um die Geschäftsführer Bernd-Uwe Domes und Klaus Karger die zentralen Strategien der wfg, um dieses Wachstum der Region potenzialgerecht und nachhaltig zu gestalten. Zunächst stand dabei die zukunftsorientierte Entwicklung von Gewerbeflächen und Unternehmen im Fokus, wobei sowohl die Erschließung neuer Flächen als auch die Umnutzung bestehende Areale beleuchtet wurden. Umfassende Beratung für Betriebe und Kommunen zur Steigerung der Energieeffizienz bietet die Initiative „Wetterau macht’s effizient“.
Auch die Innenentwicklung der Kommunen und Städte wurde als strategische Daueraufgabe hervorgehoben. Konkret zum Beispiel mit Projekten wie der „Dorf-Akademie“, die als Plattform für Austausch und Vernetzung dient. Daneben konnten unter Einbindung von Fördermitteln des Landes Hessen bereits bedeutende Investitionen in die Entwicklung von Wetterauer Kommunen ausgelöst werden. Das neue Instrument der Erstbauberatung spielt zukünftig eine wichtige Rolle im ländlichen Raum, um Impulse für die Wiederbelebung und Modernisierung von Bestandsimmobilien zu setzen.
Dabei sollte die Entwicklung von Kommunen partizipativ erfolgen. Es gehe darum, die Frage zu stellen, welche Vorstellungen die Bürgerinnen und Bürger selbst von der Zukunft ihrer Stadt haben. Diese Vielfalt von Ideen, ergänzt mit Expertenwissen aus den verschiedenen Disziplinen der Stadtentwicklung, gilt es zu moderieren und anschlussfähig zu machen an die Verwaltungsstrukturen einer Stadt. Mit dem „Friedberger Weg“ hat die Gruppe der Spurenleger dazu in der Kreisstadt einen Prozess angestoßen, den die wfg eng begleitet.
Weiterer Inhalt des Vortrages war die Landesgartenschau 2027 in Oberhessen, die als moderner Baustein der Stadt- und Regionalentwicklung genutzt werden soll. Die wfg hat in diesem Zusammenhang die Steuerungsgruppe „Mobiles Oberhessen“ ins Leben gerufen. Diese Gruppe verfolgt das Ziel, Fragen der Eventmobilität zur Landesgartenschau mit langfristigen Verbesserungen der Alltagsmobilität zu verknüpfen. Ein Überblick über die umfangreichen Fördermöglichkeiten im Bereich der Regionalentwicklung rundete das vielfältige Programm ab.
Die Zukunft der Region ist eng mit ihrer Lage in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main und einem der dichtesten Hochschulnetze Deutschlands verknüpft. Hier knüpfte die wfg an eine Studie des US-Ökonomen Richard Florida an, die besagt, dass zukünftig vor allem Standorte attraktiv sind, die sich durch ein Zusammenspiel von Talenten, Toleranz und Technologien auszeichnen. Diese Faktoren, so wurde im Vortrag verdeutlicht, bieten auch für den Wetteraukreis als Wachstumsregion große Chancen. Durch die Nähe zu Bildungs- und Forschungseinrichtungen, wie dem Campus der Technischen Hochschule Mittelhessen in Friedberg sowie die Verfügbarkeit gut ausgebildeter Fachkräfte ist der Landkreis gut aufgestellt, um die Anforderungen einer innovativen und zukunftsfähigen Wirtschaft zu erfüllen.
Professor Peter Schubert, Vorsitzender des Fördervereins Stadtkirche Friedberg e.V. als Ausrichter der Sommeruni-Reihe, beschloss die Veranstaltung und betonte: „Die Wirtschaftsförderung ist eine innovative Entwicklungsgesellschaft für unseren Landkreis.“ Er würdigte die Arbeit der wfg und hob die Bedeutung der vorgestellten Projekte für die nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung der Region hervor.
Bildrechte: wfg
Bildunterschrift:
Die Wirtschaftsförderung Wetterau bildete den Abschluss der diesjährigen Friedberger Sommeruni und präsentierte in der Stadtkirche zukunftsweisende Strategien für die Entwicklung des Wetteraukreises.
V.l.n.r.: Klaus Karger, Oliver Schmidt (wfg), Birgit Weckler (erste Kreisbeigeordnete des Wetteraukreises), Cristyn Hölzel, Angelina Fernando, Bernd-Uwe Domes (wfg), Peter Schubert (Förderverein Stadtkirche e.V.), Silvia Kirmis, Niklas König, Sina Happel (wfg)