- Weglänge: 44 Kilometer, 300 Höhenmeter, überwiegend ausgewiesene Rad- und Feldwege, ein kleines Stück Bundesstraße und wenig befahrene Nebenstraßen
- Startpunkt: Startpunkt unserer heutigen Radtour ist der Bahnhof Echzell, an der Strecke zwischen Friedberg und Nidda. Wer möchte, kann die Strecke auch am Bahnhof in Altenstadt beginnen. Das ist insbesondere günstig, wenn man aus Frankfurt mit der Niddertalbahn anreist. Wer mit dem Auto kommt, fährt über die Landesstraße 3188, das ist die Hauptstraße in Echzell, von dort geht es in die Bahnhofstraße, an deren Ende befindet sich der Bahnhof.
- Reine Fahrtzeit: knapp drei Stunden
- ÖPNV-Verbindungen: Regionalbahnstrecke 32 Fahrtzeit FB Echzell 24 Minuten
- Einkehrtipp: Weinscheune in Echzell
Unsere heutige Radtour führt zwischen Echzell und Altenstadt auf dem Limesradweg. Danach geht es durch Feld und Flur und ein Stück entlang der Nidda durch eines der schönsten Naturschutzgebiete der Wetterau. In Echzell sollte das dortige Museum besucht werden. Wir starten in Richtung Norden bis zur Bisseser Straße, fahren rechts über die Gleise und die Horloff, immer geradeaus, vorbei am Ostrand der Gemeinde bis zur Internatsschule Institut Lucius. Hier nehmen wir den Feldweg nach rechts, der uns gemütlich nach Bingenheim bringt. Wir sind jetzt schon auf dem Deutschen Limesradweg, ein Rad-Wanderweg zwischen Rhein und Donau, der auf mehr als 800 Kilometern dem Obergermanisch-Raetischen Limes folgt. In Echzell selbst befanden sich das Kleinkastell Haselheck und das Kastell Echzell, von denen heute keine Spuren mehr oberirdisch zu erkennen sind. Das Heimatmuseum in Echzell zeigt aber lokale Funde und vor dem Museum ist eine Jupitergigantensäule rekonstruiert. Außerdem wurden an der Kirche Grundmauern des Badehauses sichtbar gemacht. In Bingenheim stoßen wir auf die Durchgangsstraße, wo wir uns nach links und nach 100 Metern erneut nach links wenden. Im weiteren Verlauf führt der Weg rechts zum Steinbruch, wir halten uns an der Verzweigung links, und befahren den Wirtschaftsweg.
Fast zwei Kilometer bleiben wir auf diesem Weg und erreichen linker Hand Blofeld (1). Wir aber wenden uns nach rechts und fahren parallel der Landesstraße auf dem Radweg in Richtung Reichelsheim. Durch die weiten Felder der fruchtbaren Wetterau radeln wir jetzt gemütlich auf flachen Wegen dahin. Die letzten 500 Meter vor dem Ortseingang Reichelsheim teilen wir mit dem Straßenverkehr. Kurz vor dem Ortsschild folgen wir dann dem Radwegweiser nach links, in Richtung Florstadt/Staden. Auf unserem Weg passieren wir das Naturschutzgebiet „Am Mähried bei Staden“(2). Mit einer Fläche von mehr als 100 Hektar gehört es zu den großen Naturschutzgebieten und ist eine wichtige Rückzugs- und Brutfläche für Wasservögel. Von einer Aussichtsplattform lässt sich die Vogelwelt hervorragend beobachten (Fernglas nicht vergessen!). Bei Staden stoßen wir auf den größten Wetterauer Fluss, die Nidda. Anders als angezeigt, fahren wir nicht nach links, sondern nach rechts, passieren den Sauerbrunnen, überqueren die Nidda und passieren den Sportplatz. Das Schild weist uns jetzt in Richtung „Staden Mitte“.
Vorbei am Café-Restaurant Schloss Ysenburg, wo sich trefflich rasten und ein leckerer Kuchen verspeisen lässt, fahren wir leicht bergan, überqueren die Bundesstraße 275 und kommen in die Römerstraße, die uns dorfauswärts führt. Am Ortsausgang, linker Hand, ist eine bunte Wiese (3). Hier befinden sich Reste eines römischen Kastells, möglicherweise ein Vorkastell zu Ober-Florstadt. Mit geo-magnetischen Methoden und Ultraschall wurden die Reste des Kastells vermessen, ohne die Erde zu bewegen und die römischen Reste zu beschädigen. Wir fahren jetzt zwischen den Feldern in Richtung Stammheim. Wir überqueren die Landesstraße und nehmen die dritte Abzweigung nach links, immer noch als Limesradweg in Richtung Altenstadt ausgeschildert. In einer Links-Rechts-Kombination überqueren wir noch einmal die Landesstraße und kommen dann in die Lindenstraße, mit der wir auf den Limesradweg wieder Stammheim verlassen. Unser Weg führt uns jetzt ordentlich bergan, zunächst durch die Felder, dann in den Wald hinein. Hier nehmen wir die erste Abzweigung nach links und steigen noch ein wenig weiter. So steil wie es bergauf ging, so rasant geht es jetzt wieder bergab. Aber Vorsicht: An der zweiten Abzweigung im Wald geht es nach rechts, weiter bergab! (4)
Wenn wir den Wald verlassen, sollten wir kurz anhalten. Beim Blick nach Osten sehen wir in etwa sechs Kilometern Entfernung den charakteristischen Bau des Glauberg-Museums. Ein Landesmuseum, das die Originalfunde aus dem keltischen Grabhügel bei Glauburg ausstellt. Am Horizont direkt vor uns können wir bei klarem Wetter die Ausläufer des Spessarts sehen. Am Ortsrand von Altenstadt fahren wir rechts und folgen den leider etwas ausgebleichten Limesradwegschildern. Wir folgen der Obergasse über die Kreuzung der Bundesstraße, passieren die Gemeindeverwaltung und den Bahnhof (5). Wer seine Tour hier beenden möchte, kann von Altenstadt nach Frankfurt oder über Umsteigen in Windecken nach Friedberg zurückfahren. Wir aber fahren hinter den Schienen nach rechts Richtung Altenstadt Höchst. Dort nehmen wir die erste Möglichkeit nach rechts, fahren bis zur Mittelstrasse und dann wieder rechts.
Wir überqueren die Bundesstrasse und folgen den Radweg zum Kloster Engelthal. In Engelthal wurde schon im 13. Jahrhundert das erste Kloster gegründet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Anwesen vollständig zerstört, die Schwestern mussten fliehen. Nach dem verheerenden Krieg wurde das Kloster im spätbarocken Stil wieder aufgebaut und erhielt im Wesentlichen seine heutige Gestalt. Im Zuge der napoleonischen Besatzung wurde das Kloster 1803 aufgelöst und aus dem Kloster wurde ein landwirtschaftliches Gut. Nach dem Zweiten Weltkrieg erwarb das Bistum Mainz die Kirche und den gesamten Klausurbereich innerhalb der Mauern. 1962 besiedelten 20 Benediktinerinnen Engelthal und erfüllten es erneut mit klösterlichem Leben. Das Kloster bietet heute Kurse für Einzelgäste und Gruppen an. In einer Restaurierungswerkstatt werden Gemälde und Skulpturen wiederhergestellt. Außerdem ist im Kloster eine Buch- und Kunsthandlung angeschlossen. Vor dem Klostereingang (6) halten wir uns rechts und nehmen den steil bergan führenden Weg in den Wald hinein. Wir befinden uns jetzt auf der Bonifatiusroute, eine Pilgerroute, die zum Andenken an den letzten Gang des von Friesen erschlagenen Bonifatius entwickelt wurde.Am Kloster nehmen wir den Radweg in Richtung Florstadt. Hier erwartet uns noch ein anstrengender Anstieg. Wir überqueren die Bergkuppe und nehmen die nächste Abzweigung nach rechts mit der Bonifatiusroute. Nach knapp 500 Metern zweigt die Bonifatiusroute nach links ab, wir aber fahren nach rechts und an der nächsten Abzweigung nach links. Die nächsten 1 ½ Kilometer rollen wir ganz gemütlich durch den Wald bergab.
Bevor wir den Wald bald ganz verlassen, nehmen wir den Weg nach rechts und nach wenigen Metern wieder nach links durch den lichter gewordenen Wald (7). Wir folgen diesem Weg für gut einen Kilometer und stoßen dann auf eine Kreuzung. Wir folgen der Wegweisung Maria Sternbach (grünes Kreuz) nach links, überqueren die Landesstraße und nehmen die erste Abzweigung mit dem grünen Kreuz (Maria Sternbach) nach rechts und folgen jetzt einfach für gut 1 ½ Kilometer dem Weg bis wir aus dem Wald wieder herauskommen. Der Untergrund ändert sich wieder, wir fahren jetzt auf Asphalt in Richtung Wickstadt. Das Dörfchen mit seinen wenigen Einwohnern als Stadt zu bezeichnen, ist schon eine maßlose Übertreibung. Wer Lust hat, kann sich ein wenig umschauen. Das Hofgut selbst ist leider für Besichtigungen geschlossen (8). Interessant ist der Pfortenturm, ein viergeschossiger Turmbau am westlichen Rand der Siedlung, der vermutlich die Funktion eines wehrhaften Speichers hatte. Die beiden unteren Geschosse sind massiv gebaut, darüber gibt es zwei Fachwerkgeschosse. Heute wird der Pfortenturm als Wohnhaus genutzt.
Wer auf die Besichtigung von Wickstadt verzichten möchte, bleibt diesseits der Nidda und rollt auf dem Niddaradweg jetzt in Richtung Florstadt. Gut vier Kilometer radeln wir jetzt auf dem Radfernweg R4 bis zum Ortsende von Ober-Florstadt (9). Zwischendurch überqueren wir noch die Bundesstraße 275 und passieren die Stelle, an der die Horloff in die Nidda fließt. Am Ortsausgang von Ober-Florstadt halten wir uns links, überqueren die Niddabrücke und nach wenigen Metern die Brücke über die Horloff. Bald können wir auf der rechten Seite den einzigen Wetterauer Flughafen Reichelsheim sehen. Er wird vor allem von Geschäftsleuten genutzt. Der Feldweg stößt nun auf einen Radweg, den wir nach rechts in Richtung Reichelsheim nehmen. Reichelsheim selbst durchfahren wir fast vollständig und folgen dem Radwegeweiser in Richtung Echzell und dem Gewerbegebiet „Im Mühlahl“. Unmittelbar nach den Schienen nach rechts, parallel zu den Schienen, fahren wir aus dem Ort heraus und kommen bald zu einer weiteren Attraktion unserer heutigen Radtour, dem Bingenheimer Ried (10), ein wahres Eldorado für wasserliebende Vögel. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann einen kleinen Wettbewerb starten, wer die meisten Störche oder Storchennester zählt. Hier lohnt noch einmal eine kurze Rast am Aussichtsturm. Hinter dem zweiten Graben verlassen wir den asphaltierten Weg und fahren nach links, parallel zum Flutgraben. Wir kommen nach Echzell/Bingenheim. Zurück über den Graben stoßen wir auf eine bequeme Asphaltpiste in Richtung Echzell. Direkt hinter den Eisenbahnschienen fahren wir nach rechts und bleiben jetzt auf diesem Radweg, der uns direkt zu unserem Ausgangspunkt zurückführt.